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Keine Kraftprobe um Kalkar?

■ Umweltminister Walter Wallmann reagiert abwartend auf die angekündigte Stillegung des Schnellen Brüters in Kalkar

Bonn (dpa/taz) - Sehr zurückhaltend hat Umweltminister Wallmann gestern auf das von NRW– Wirtschaftsminister Jochimsen angekündigte „Aus“ für den Schnellen Brüter von Kalkar reagiert. Aus dem Ministerium verlautete lediglich, daß die von Jochimsen genannten Sicherheitsbedenken bekannt seien und überprüft werden. Nach Abschluß dieser Überprüfungen im Sommer werde man entscheiden müssen, ob die Inbetriebnahme des Kalkar– Reaktors zu verantworten sei. Minister Jochimsen hatte am Mittwoch die Stillegung des fast fertiggestellten Projekts am Niederrhein angekündigt (s. taz v. 2.4.) und dies mit erheblichen Sicherheitsbedenken begründet. Wallmanns Pressesprecherin Konrads bestätigte, daß auch in Sachen Brüter Bonn ein Weisungsrecht gegenüber Kalkar habe, machte aber zugleich deutlich, daß Wallmann im Augenblick nicht daran denkt, davon Gebrauch zu machen. In einem Interview vom Mittwoch hatte Wallmann die Verantwortung der SPD für die Entwicklung der Brutreaktoren herausgestellt (“Kalkar ist unter Führung der SPD geplant worden“) und erklärt, daß der gegen Kalkar erhobene Vorwurf „bedeutsamer Materialmängel“ ernst genommen und ausgeräumt werden müsse. Der enerigepolitische Sprecher der CDU/CSU, Gerstein, warf Jochimsen vor, bei seinem erneuten Kalkar–Vorstoß stünden nicht die Sache und die Sorgfalt des Genehmigungsverfahrens im Vordergrund, sondern die Hessen–Wahl. Interview auf Seite 5 Kommentar und Kasten auf Seite 4

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