: Transitverbot
■ Nach ihrem Fernsehauftritt in Kontraste wurde zwei Ex–DDR–Bürgern der Transit durch die DDR verweigert
Berlin (taz) - Einen Tag nach ihrem Auftritt in der Fernsehsendung Kontraste ist zwei ehemaligen DDR–Bürgern dafür die Quittung erteilt worden: Ohne Begründung wurde den beiden Jugendlichen am Mittwoch morgen die Durchreise von West–Berlin ins Bundesgebiet verweigert. Die friedenspolitisch aktiven Jenaer waren Ende Februar 1987 aus der DDR ausgereist. In der Fernsehsendung hatten sie über ihre Erfahrungen mit den realsozialistischen Behörden berichtet und begründet, warum sie schließlich aus Angst vor Haftstrafen den Ausreiseantrag gestellt hatten. Vor der Sendung hatten die Ex–Jenaer, die seit ihrer Übersiedlung Westberliner Ausweise haben, problemlos die Transitstrecken ins Bundesgebiet benutzen können. Nach Auskunft des Sprechers des Berliner Senators für Bundesangelegenheiten, Koop, verstoßen unbegründete Zurückweisungen durch die DDR–Grenzpolizei dem gegen das Transitabkommen. Die beiden Jugendlichen sind nicht die einzigen Ex– DDRler, die nach öffentlicher Kritik an der DDR Transitverbot bekommen haben. Der 1983 ausgebürgerte Jenaer Roland Jahn zum Beispiel hat seit vier Jahren Transitverbot. Die Jugendlichen, die per Autostopp in Richtung Spanien unterwegs waren, müssen ihre Urlaubsreise erst einmal verschieben und Geld für einen Flug zusammenkratzen.
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