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Frankreich soll Atomkurs ändern

Saarbrücken (ap) - Angesichts des Störfalls in der Urananreicherungsanlage Pierrelatte hat sich die saarländische Landesregierung am Montag beunruhigt über die französische Atompolitik geäußert und Paris aufgefordert, auch im Interesse der Nachbarn seinen Kurs zu überdenken. In der Anlage des Atomkraftwerks Pierrelatte–Tricastin war am Sonntag hochgiftiges Uranhexafluorid entwichen; sieben Arbeiter wurden verletzt. Die Saarbrücker Staatskanzlei erklärte, die Serie von Zwischenfällen in französischen Atomanlagen unterstreiche die Bedenken der Landesregierung gegen die Atomenergie und besonders deren in Frankreich betriebenen massiven Ausbau. Ein knappes Jahr nach Tschernobyl belegten fünf Störfälle in wenigen Wochen, daß es auch in westlichen Atomanlagen jederzeit zu Vorfällen mit unabsehbaren Folgen kommen könne. Nach dieser Serie müsse „mit größter Beunruhigung“ gefragt werden, ob in französischen Anlagen über das generelle Risiko hinaus auch erhebliche Gefahren durch sorglose Handhabung bestünden. Die Landesregierung fordere die französische Regierung angesichts der Massierung von Atomanlagen im Grenzraum auf, die Situation in den Atomkraftwerken zu überprüfen und im Interesse der eigenen und der Bevölkerung der Nachbarländer ihren Kurs zu überdenken.

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