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Maxhütte: Klöckner wußte von nix

■ Nach dem Konkursantrag der Oberpfälzer Maxhütte beklagt der Duisburger Klöckner–Konzern, zuvor nicht informiert worden zu sein / Klöckner sieht für Konkursantrag „keinen aktuellen Anlaß“

Duisburg (dpa/vwd/ap) - Der Klöckner–Konzern war nach eigenen Angaben nicht vorab über den Konkurs der Maxhütte informiert und sieht auch keinen aktuellen Anlaß für den Konkursantrag. Am Ostermontag teilte die Klöckner– Werke AG (Duisburg) mit, lediglich einige Mitglieder des Vorstandes der Maxhütte hätten den Konkursantrag gestellt. Die übrigen Vorstandsmitglieder, der Aufsichtsrat und die Gesellschafter der Eisenwerk–Gesellschaft Maximilianshütte mbH seien davon „völlig überrascht“ worden. Die Maxhütte, mit 4.500 Beschäftigten größter Arbeitgeber der Oberpfalz, hatte am Gründonnerstag Konkursantrag gestellt. „Die Klöckner Stahl GmbH als größter, aber nicht mit Mehrheit beteiligter Gesellschafter bedauert diese Entwicklung“, hieß es. Vor zwei Monaten habe der Maxhütte–Vorstand ein Sanierungskonzept vorgelegt, das seither „technisch erwartungsgemäß“ ablaufe. Klöckner stehe weiterhin hinter diesem Konzept, dessen Verwirklichung durch liquide Vermögenswerte der Maxhütte und begleitende Maßnahmen Klöckners abgesichert sei. Klöckner verwies auf die „erheblichen Wertberichtigungen auf den Beteiligungs–Buchwert der Maxhütte“, die im Zuge der Zusammenfassung des Stahlbereichs in der Klöckner Stahl GmbH vorgenommen worden seien. Die Liquidität des Klöckner–Konzerns werde von den nun notwendigen neuen Bereinigungsmaßnahmen nicht belastet. Die Klöckner–Werke hätten zudem keine kurz– und mittelfristigen Bankschulden mehr. Am Montag beriet unterdessen der bayerische Wirtschaftsminister Jaumann mit einer Expertenkommission über die bisher vorliegenden Unterlagen. Es ist an die Gründung einer Auffanggesellschaft gedacht, an der sich Bayern jedoch voraussichtlich nicht beteiligen wird.

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