piwik no script img

Schraube locker

Die Ökologie–Redaktion wird zur Schrotthandlung. Jeden Morgen kommt mit der Post ein schweres Päckchen: Schraube, Mutter, Unterlegscheibe in großkalibrigem Ausmaß - Belegexemplare von der Demontage des Atomstaates, die „irgendwo an Süddeutschlands Strommasten“ derzeit begonnen hat. Jeden Tag eine gute Tat, schreiben die Mitglieder der Aktion „Rätsche, Nuß und Schlüssel“ und versprechen, solange „kleine Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen“, bis die Atomspalterei ein Ende hat. Bei deutschen Strommasten sitzt manche Schraube locker, das mag stimmen. Aber warum müßt Ihr jeden dieser olivgrünen Oschis (322 Gramm) in unsere Redaktion schicken? Was sollen wir mit Großkomponenten deutscher Strompfeiler anfangen? Gibt es Recycling– Möglichkeiten? Hat die Fahrrad–Industrie Verwendung? Oder sollte man angesichts immenser Portokosten (übers Jahr 1095 Mark) seine finanziellen Ressourcen nicht doch anderweitig aus dem Fenster werfen, zumindest den aufwendigen Schrauben–Einzelversand zu Sammel–Transporten rationalisieren? Bis diese Fragen beantwortet sind, eine große Bitte: Schickt uns keine Schrauben mehr, keine Muttern, keine Unterlegscheiben, auch keine Brennelemente, Reaktortrümmer, Graphitkügelchen oder ähnliches. Wenn schon, dann schickt Schokolade (unter zehn Becquerel), Sekt und Liebesbriefe. Manfredo

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen