: DDR–Wissenschaftler Kuczynski greift DDR an
Berlin (taz)– Offene Bewunderung für den Kurs von Michail Gorbatschow gepaart mit einer scharfen Kritik an den Verhältnissen in der DDR hat der bekannte Ost–Berliner Wirtschafts– und Gesellschaftswissenschaftler Jürgen Kuczynski in einem Interview mit der Hamburger Zeitschrift „Konkret“ geäußert: „Wenn die Entwicklung in der Sowjetunion so läuft, wie Gorbatschow und das Politbüro das wollen, wird dies eine große Wandlung in den Sozialistischen Ländern herbeiführen.“ Die Bevölkerung der DDR würde es sehr begrüßen, wenn über die Mängel der eigenen Politik „offen gesprochen“ werde.Leider herrschten in der DDR „viel Lethargie und Passivität aufgrund schlechter Erfahrungen mit der Bürokratie“, erklärte der Grand Old Man der marxistischen Wirtschaftswissenschaft in der DDR. Die Bürokratie sei „ganz schrecklich bei uns“ und müsse „vernichtet werden“, setzte der ehemalige Institutsdirektor an der Akademie der Wissenschaften und Präsident der „Gesellschaft für deutsch–sowjetische Freundschaft“ noch drauf. Die Einstimmigkeit von Beschlüssen, „ob im Betrieb oder im Zentralkomitee und die „Langweiligkeit“ der DDR–Wissenschaft gehöre reformiert. Was man von Gorbatschow lernen könnte, sei „eine Revolution des Denkens“ und „die Rückkehr zur offenen und offensiven Haltung Lenins“. er
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen