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Waldheim weckt SPÖ–Basis auf

■ Kritik von Parteimitgliedern an Kanzler Vranitzky / SPÖ solle Rücktritt Waldheims fordern, anstatt ihn im Namen aller Österreicher zu verteidigen / Matte Verteidigung Vranitzkys

Wien (taz) - Waldheim machts möglich: An der SPÖ–Basis gärt es. Die sozialistische Basis ist gar nicht einverstanden mit dem Verhalten der SPÖ–Regierungsmitglieder. Wie zum Beispiel Innenminister Blecha auf die Idee komme, im Namen aller Österreicher Bestürzung über die Behandlung Waldheims zu äußern oder gar zu behaupten, Waldheim werde von allen Österreichern unterstützt, fragen empörte Parteimitglieder in Leserbriefen an die Parteizeitung AZ. Die SPÖ solle Waldheim auffordern, zurückzutreten, anstatt ihn zu verteidigen. Ein Kriegsteilnehmer schreibt, daß auch er ein „Pflichtfüller“ gewesen sei, er habe im Gegensatz zum Präsidenten jedoch nichts vergessen. Waldheim solle die Konsequenzen ziehen. Kanzler Vranitzky verteidigt sich nur matt. Er beruft sich auf die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der demokratischen Institutionen und darauf, daß alles getan werden müsse, um eine Entzweiung Österreichs zu verhindern. Er hofft auf Klärung durch die Historikerkommission, deren Mitglieder Waldheim zu benennen habe. Die Basis will nicht so lange warten. Außerdem, wer weiß, was die Kommission feststellt. „Ich bin nicht bestürzt. Mein Verhältnis zu den USA hat sich nicht geändert. Ich habe Waldheim nicht gewählt“, distanziert sich ein SPÖ–Mitglied von allem, was da kommen könnte. M.S.

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