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Punjab soll zentral regiert werden

Neu Delhi (dpa) - Angesichts der neuen blutigen Terrorwelle militanter Sikhs im nordwestindischen Staat Punjab erwägt Indiens Premierminister Rajiv Gandhi die Entlassung des dort amtierenden Sikh–Ministerpräsidenten Surjit Singh Barnala und die Übernahme der Regierungsverantwortung durch die Zentralregierung in Neu Delhi. Eine entsprechende Entscheidung des Kabinetts steht nach Angaben der Nachrichtenagentur UNI vom Montag offenbar unmittelbar bevor. Schon unter Premierministerin Indira Gandhi stand der Punjab drei Jahre unter der direkten Regierung Neu Delhis. Sie war erst im September 1985 aufgehoben worden. Innenminister Buta Singh, selbst ein Sikh, meinte am Montag vor dem Parlament in Neu Delhi, daß die Regierung nicht vor ihrer „moralischen und verfassungsmäßigen Verantwortung davonlaufen“ werde. Beobachter deuteten dies als mögliche Ankündigung der Entscheidung zugunsten der Direkt–Regierung. Gandhi warnte die von der Sikh–Mehrheit gebildete Regierung des Punjab, „energisch zu handeln“, um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Die jüngste Entwicklung folgte einem erneuen Ausbruch von Gewalt, dem am Wochenende 16 Menschen zum Opfer fielen.

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