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Indianer gegen Olympia der Ölbarone

■ Kanadische Cree–Indianer fordern Boykott der Winterspiele

Von Ulrich Janßen

Tübingen (taz) - Von ihrer schönsten Seite möchte sich die kanadische Ölprovinz Alberta für die Olympischen Spiele 1988 der Welt zeigen. Nicht ins freundliche Bild passen Störenfriede wie die Cree–Indiander vom Lubicon– See. Seit acht Jahren kämpft der kleine Stamm gegen das Eindringen von Ölkonzernen in seine Jagdgründe, die Kanada ihnen zwar 1939 als Reservat zusprach, aber nie überschrieb. Unterstützt von kanadischen und europäischen Initiativen sowie der Gesellschaft für bedrohte Völker fordern die Indianer jetzt den Boykott der Winterspiele. Mit wohlwollender Unterstützung der Provinzregierung verwandeln seit 1979 die Bulldozer großer Ölfirmen das von den Cree seit Generationen bewohnte knapp 20.000 Quadratkilometer große Land in eine Industrie–Wüste. Chief Bernard Ominayak, der zur Zeit in Österreich und Süddeutschland um seinen Stamm wirbt: „Wenn wir nicht bald gewinnen, sehen wir keine Zukunft.“ Schon jetzt sind 95 abhängig von der Wohlfahrt. Vor Gericht wurde der Stamm zweimal abgeschmettert, obwohl ein offiziell bestellter (inzwischen gefeuerter) Gutachter die Landrechte der Indianer bestätigte. Die personellen Verbindungen zwischen Ölfirmen, Provinzregierung und den Organisatoren der Spiele sind eng. Die Cree glauben daher, daß „mit unseren Ressourcen die Spiele gezahlt werden“.

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