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Selbstbedienung bei Adenauer–Stiftung

Berlin (taz) - Auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hin hat die Bundesregierung jetzt zugegeben, daß zwei ehemalige Auslandsmitarbeiter der CDU– nahen Konrad–Adenauer–Stiftung Belege für Devisengeschäfte in Höhe von fast zwei Millionen D– Mark gefälscht haben. Der Stern hatte berichtet, wie Stiftungsmitarbeiter in Honduras und Costa Rica Devisen auf dem Schwarzmarkt getauscht hatten. Beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das die Stiftungsprojekte finanziert, wurden dann gefälschte Quittungen von Scheinfirmen eingereicht. Unklar bleibt, was aus den auf dem Schwarzmarkt erzielten Gewinnen geworden ist. Die Grünen haben seinerzeit den Verdacht geäußert, die illegalen Gelder seien der Contra zugeflossen. Sie handelte sich dafür eine Klage der Adenauer–Stiftung ein. Deren Anwälte behaupten in einem Schreiben an die Grünen vom 10.3.87, bei den illegalen Wechselgeschäften seien gar keine Gewinne herausgesprungen. Dagegen die Bundesregierung: „Soweit Überschüsse erzielt wurden, sind sie zur Ausweitung bewilligter Projektaktivitäten verwandt worden.“ Aus der Antwort der Bundesregierung geht auch hervor, daß sie der Adenauer–Stiftung Gelegenheit gegeben hat, die illegalen Geschäfte mittels einer internen Prüfung zu bereinigen. Das Ergebnis ist dementsprechend: Die Stiftungszentrale habe von nichts gewußt und stellt jetzt Strafanzeige gegen ihre damaligen Auslandsmitarbeiter.

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