: Österreichs Parlament stellt sich in Minimalkonsens vor Waldheim
Wien (ap) - Mit einem Schulterschluß auf der Ebene des kleinsten gemeinsamen Nenners hat sich die Mehrheit im österreichischen Parlament vor den wegen seiner Vergangenheit angegriffenen Bundespräsidenten Waldheim gestellt. Sie befürwortete am Donnerstag einen Entschließungsantrag, der eine Absage an antisemitische Tendenzen enthält. Die Fraktion der Grünen lehnte dies ab, da sie nur der Verurteilung des Antisemitismus zustimmen könne. Außenminister Mock brachte in seiner 30minütigen Ansprache erneut „Bestürzung und Enttäuschung“ über die US–Entscheidung, Waldheim als Privatperson mit einer Einreisesperre zu belegen, zum Ausdruck. Er führe den Beschluß auf den Druck „eigensüchtiger und unversöhnlicher Interessengruppen“ zurück, sagte Mock möglicherweise in Anspielung auf den Jüdischen Weltkongreß (WJC). Das bisherige Vorgehen des US–Justizministeriums sei „kein faires Verfahren“, sagte er weiter.
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