: Friedensbewegung plant Blockade in Hasselbach
■ Friedensbewegung will Ende Mai Aktion gegen die Stationierung von Cruise Missiles durchführen / Prozeßwelle abgelaufen
Heidelberg (taz) -Die Friedensbewegung plant für kommende Woche eine zweitägige Blockade der Cruise–Missile–Station in Hasselbach. Von 6 Uhr bis 18 Uhr soll das Stationierungsgelände am 28. und 29. Mai für ein– und ausfahrende Fahrzeuge gesperrt werden. Während die Bundesregierung in Sachen „Null–Lösung“ auf Zeit spiele, so die Koordinatoren der Aktion, wolle die Friedensbewegung mit der Aktion „für zwei Tage die Todesbasis Hasselbach schließen und damit ihre Forderung nach Verschrottung dieser Raketen drastisch verdeutlichen“. Am 31. Januar haben die Amerikaner das Gelände übernommen, die Bauarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. „Schätzungsweise seit zwei Monaten“, so Beate Ronnefeld von der Hunsrücker Blockade– Gruppe, „sind Cruise Missiles in Hasselbach stationiert.“ Vor etwa drei Wochen wurde bereits ein mit Raketen beladener Konvoi bei einer Übungsfahrt beobachtet. Zu der Blockade in der nächsten Woche rufen unter anderem Robert Jungk, Katja Epstein und Alfred Mechtersheimer auf, unterstützt wird sie von der Bundesversammlung der Grünen und des DFG–VK. Überregional bekannte Teilnehmer konnte die Bonner Koordinierungsgruppe bis gestern nicht vermelden.(Kontakttelefon: 067 62–6075) Vor dem Amtsgericht Simmern ist unterdessen die Prozeßwelle gegen Teilnehmer der ersten Großblockade im November letzten Jahres ins Rollen gekommen. 159 Menschen wurden damals vorübergehend festgenommen und wegen des Verdachts der Nötigung angezeigt. In einem ersten Verfahren wurden bereits vier Blockierer zu Geldstrafen zwischen 1.500 und 2.100 DM verurteilt. Die nächsten Prozesse vor dem Amtsgericht Simmern sind für den 25. Mai und den 3. Juni terminiert. Rolf Gramm
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