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Attentatsserie in Rom

■ Während der Wirtschaftsgipfel in Venedig tagte, explodierten in Rom Bomben vor der britischen und der US–Botschaft

Rom (afp) - Fast zeitgleich mit der ersten Arbeitssitzung der Staats– und Regierungschefs auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Venedig sind am Dienstag morgen Attentate auf die britische und amerikanische Botschaft in Rom verübt worden. Zunächst gingen zwei Sprengkörper in einem Brunnen der britischen Botschaft hoch. Durch die Explosion einer Autobombe vor der US–Vertretung wurde kurz darauf eine Frau leicht verletzt. Aus dem gegenüberliegenden Hotel „Ambasciatori“ wurden vier Sprengkörper auf die amerikanische Botschaft abgefeuert, von denen einer zündete. Die „Internationalen Anti–Imperialistischen Brigaden“ bekannten sich später in einem anonymen Anruf im Büro der französischen Agentur afp in Rom zu den Anschlägen. Die Attentate seien „eine Antwort auf den Staatsterrorismus durch den internationalen Imperialismus, der von den USA angeführt“ werde, hieß es. Erste Ermittlungen ergaben, daß das Hotelzimmer Nummer 418, aus dem die Granaten abgefeuert wurden, von dem gleichen Mann mit kanadischem Paß gemietet worden war, der einige Tage zuvor auch den Ford Escort angemietet hatte, in dem die Autobombe versteckt war. Der Mann - nach Zeugenaussagen von orientalischem Aussehen - besaß Papiere auf den Namen Edwin Yal (37) aus Toronto und legte dem Autoverleiher einen internationalen Führerschein vor, nach dem er in Birma geboren wurde. Die Attentate versetzten die nördlichen Stadtviertel Roms quasi in einen Belagerungszustand und lösten scharfe Auseinandersetzungen um die Sicherheitslage aus.

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