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Gute Vorsätze für Welthandel

■ Wirtschaftsgipfel beendet / Hilfe für ärmste Staaten versprochen

Berlin (taz) - Mit einer umfangreichen Absichtserklärung zur Weltwirtschaft beendeten die Staats– und Regierungschefs der sieben mächtigsten westlichen Industrieländer am Mittwoch nachmittag in Venedig ihr Gipfeltreffen - zumindest diejenigen unter ihnen, die bis zuletzt ausharrten. Beide Kontrahenten, die USA einerseits und die übrigen Länder andererseits (Japan, BRD, Großbritannien, Kanada, Italien, Frankreich) durften ihnen genehme Formulierungen in die Erklärung hineindiktieren: „Große staatliche Defizite“ (gemünzt auf die USA) durften die EG und Japan beklagen, verknüpft mit der Forderung nach mehr „Haushaltsdisziplin“. Die USA wiederum gaben den beiden anderen ihrer Meinung nach wirtschaftskräftigen Blöcken die Forderung mit auf den Weg, „eine Fiskal– und Geldpolitik zu verfolgen, die auf die Stärkung binnenwirtschaftlicher Wachstumskräfte abzielt“, damit sie nicht mehr so viel in die Staaten exportieren und deren Handelsbilanz belasten: „Überschußländer werden ihre Politik so ausrichten, daß die Binnennachfrage gestärkt und außenwirtschaftliche Überschüsse abgebaut werden“. Die sieben Gipfelregierungen fordern eine „spürbare Anhebung“ der für die ärmsten Entwicklungsländer verfügbaren Mittel des Internationalen Währungsfonds (IWF) „noch vor Jahresende“. Vor allem die Länder in der Sahelzone erforderten eine „gesonderte Behandlung“. Man denke an Zinserleichterungen und längere Tilgungsfreie Zeiten bei Krediten. Betont wird allerdings die Notwendigkeit von „Fall–zu– Fall–Lösungen“. (Siehe auch „No comment“) ulk

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