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Gdansk: Papst polarisiert Polen

■ Woytila ermuntert polnische Jugend in Gdansk unter minutenlangem Beifall zu „berechtigter Opposition“ / Trotz Belagerungszustand waren wieder Solidarnosc–Transparente zu sehen

Gdansk (afp/dpa/taz) - Papst Johannes Paul II. hat gestern in einer vom staatlichen Fernsehen landesweit übertragenen Ansprache die polnische Jugend in Gdansk ermuntert, „aus dem Evangelium den Mut zu berechtigter Opposition zu schöpfen“. Mit minutenlangem Beifall quittierten die ca. 12.000 Zuhörer auf der Gdansker Westerplatte den Satz, es gebe in Polen „junge Leute, die eine menschlichere Welt wollen, eine Welt der Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Liebe“. Das Entscheidende, so Paul, sei „nicht, mehr zu haben, sondern mehr zu sein“. Wie bei allen seinen Auftritten unter freiem Himmel grüßten Solidarnosc–Transparente den Papst. In Gdansk herrschte Belagerungszustand: Der Autoverkehr war untersagt worden, die Straßen wurden mit hohen Gittern abgesperrt, die Bevölkerung mußte sich ständigen Ausweiskontrollen unterziehen. Ein Polizeikordon versperrte den Zugang zu dem Mahnmal, das zum Gedenken an die Opfer der Streikbewegung von 1970 im Danziger Hafen errichtet worden war. kno

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