: UdSSR kritisiert US–Raketenpläne
■ Reaktion Moskaus auf Überlegungen Washingtons, „Pershing–2“–Raketen in „Pershing–1b“ umzubenennen / „Neue Hindernisse für Abrüstung“ / Noch keine Reaktion aus Bonn
Moskau (afp) - Moskau hat am Freitag scharfe Kritik an jüngsten amerikanischen Erwägungen geübt, US–Mittelstreckenraketen vom Typ „Pershing–2“ zu Kurzstreckenwaffen „Pershing–1b“ umzurüsten. „Die USA haben nicht die Absicht, die in der BRD stationierten Pershing–2 abzuziehen, (und sie) versuchen, neue Hindernisse für den Abschluß eines Abkommens über Mittelstreckenraketen aufzubauen“, hieß es in einer Meldung der Nachrichtenagentur TASS. Unter Bezugnahme auf eine Ankündigung der US–Regierung vom Vortag zog TASS den Schluß, die neuen Kurzstreckenraketen sollten dann „der Bundesrepublik überlassen“ werden. Mühelos ließen sich diese „Pershing–1b“ jedoch wieder zu Mittelstreckenraketen längerer Reichweite umbauen, mutmaßte TASS weiter - es sei den USA ein leichtes, „jederzeit ihr atomares Mittelstreckenpotential in Europa“ wieder zu errichten. Diese Absicht Washingtons laufe jedem möglichen europäischen INF–Abkommen entgegen, befand die amtliche sowjetische Nachrichtenagentur. Am Donnerstag hatte die Sprecherin des US–Außenministeriums, Phyllis Oakley, die Möglichkeit eines solchen Umbaus der Systeme zur Sprache gebracht, jedoch im selben Augenblick unterstrichen, derzeit liege weder in Washington noch in Bonn ein entsprechender Vorschlag auf dem Tisch. Gleichzeitig hatte das Weiße Haus seinerseits erklären lassen, die USA trügen sich nicht mit der Absicht für einen Umbau der Waffensysteme, falls man sich mit Moskau auf ein Mittelstreckenabkommen einige. FORTSETZUNG VON SEITE 1
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