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Verkauf der Hafenstraße geplatzt?

■ Kaufinteressent Reemtsma lehnt Senatsbedingungen erneut ab und beharrt auf „Entstaatlichung“

Hamburg (taz) - Um die ehemals besetzten Häuser in der Hamburger Hafenstraße bahnen sich abermals schwere Auseinandersetzungen an. Am späten Freitag abend nämlich erklärte der Kaufinteressent Jan Philipp Reemtsma die Verhandlungen um einen möglichen Kauf der Häuser für gescheitert, da der vom Senat vorgelegte dritte Vertragsentwurf „nach wie vor nicht akzeptabel“ sei. Hamburg besteht erneut auf den Abriß eines Teils der Häuser (Sechserhäuser) und verlangt zudem vom Millionenerben neben einem horenden Kaufpreis eine Art „Befriedigungsversicherung“. Unmißverständlich hatte Reemtsma jedoch in diversen Gesprächen klargemacht, daß er für eine „Teil–Abriß–Lösung nicht zur Verfügung stehe“. Vielmehr wolle er alle Häuser übernehmen und sie dann den Bewohnerinnen und Mietern für ein selbstverwaltete Wohnmodell zur Verfügung stellen. Die letzten Hoffnungen, auf dem Verhandlungsweg noch zu einer Einigung zu kommen, lasten derzeit auf den Hamburger Liberalen. In einem Gespräch mit Reemtsma hatte sich am Donnerstag der FDP–Spitzenkandidat Ingo von Münch für die Übergabe aller Häuser an den Mäzen stark gemacht und will diese Forderung in die Anfang der Woche laufenden Koalitionsverhandlungen einbringen. Sollte von Münchs Vorstoß Erfolg haben, wird Reemtsma, sofern „ein solcher letzter Schritt noch sinnvoll ist“, ein eigenes Vertragswerk ausarbeiten, daß „die für eine sinnvolle Lösung unverhandelbaren Punkte noch einmal deutlich benennt.“

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