: Weizsäcker im Anflug auf Moskau
■ Es geht wie üblich um mehr wirtschaftliche, technologische und wissenschaftliche Kooperation / Weizsäcker will auch über „Wiedervereinigung“ reden / Schriftsteller reisen mit
Bonn (dpa) - Bundespräsident Richard von Weizsäcker sieht in seinem an diesem Montag beginnenden Staatsbesuch in der Sowjetunion eine Gelegenheit, die Chance zur Zusammenarbeit zu vertiefen. In der ZDF–Sendung Bonner Perspektiven unterstrich von Weizsäcker am Sonntag abend die Bereitschaft der Bundesrepublik zu einer langfristigen Verstärkung der wirtschaftlichen, technologischen und wissenschaftlichen Kooperation mit der Sowjetunion. Die gegenwärtigen Reformmaßnahmen in der Sowjetunion würden auch die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der BRD verbessern. Weizsäcker wird nach eigenem Bekunden bei seinem Staatsbesuch auch das Thema einer Wiedervereinigung Deutschlands ansprechen. „Wenn wir gut und langfristig und solide zusammenarbeiten wollen, dann gehört dazu ein Vertrauensverhältnis, das die Erörterung von Themen nicht dadurch ausschließen darf, daß sie vielleicht dem einen oder anderen Partner unbequem sind.“ In sowjetischen Medien wurde am Wochenende auf die berühmte Weizsäcker–Rede vom 8. Mai 1985 verwiesen. CDU–Generalsekretär Heiner Geißler erklärte am Sonntag, von Weizsäcker sei ein besonders glaubwürdiger Repräsentant des Friedenswillens aller Deutschen. Begleitet von über 100 Journalisten fliegt von Weizsäcker am Montag morgen nach Moskau. Als seine persönlichen Gäste reisen mit: der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, F. Wilhelm Christians, Siemens–Vorstand H.G. Danielmeyer, der Betriebswirtschaftler Professor Horst Albach (Bonn), Humboldtstiftungs– Generalsekretär Heinrich Pfeiffer (Bonn), Professor Klaus Ritter von der Stiftung Wissenschaft und Politik (Ebenhausen), der Präsident des Deutschen Industrie– und Handelstages, Otto Wolff von Amerongen, der Schriftsteller Siegfried Lenz und der Filmregisseur Alexander Kluge.
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