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Mogelpackung

■ El Salvadors Präsident Duarte in Bonn

Die Alternative für Zentralamerika heißt nun einmal: Kompromiß durch Verhandlungen (wie ihn die Contadora–Gruppe will) oder Kriegspolitik der USA. Wenn die Bundesregierung jetzt durchblicken läßt, man werde bei dem Bonn– Besucher Duarte für den Friedensplan des costaricanischen Präsidenten Arias werben, der Abrüstung und Demokratisierung in der ganzen Region vorsieht, dann verkauft sie der Öffentlichkeit wieder einmal eine Mogelpackung. Denn Lippenbekenntnisse für die diversen Friedenslösungen gibt es bereits zuhauf. Sabotiert werden sie immer wieder von den USA und ihren Versallen in der zentralamerikanischen Region. Vor einem Monat war El Salvadors Staatspräsident Duarte an der Reihe. Der Arias–Plan war schon stark auf die Wünsche der USA eingegangen: Sie sollten in Zentralamerika weiter Militärberater stationieren und Manöver durchführen können. Gleichzeitig müßte Nicaragua mehr als die Nachbarstaaten abrüsten. Als die Sandinisten sich dennoch mit dem Plan anfreundeten, machte ausgerechnet Duarte einen Rückzieher: Er sagte ein geplantes Treffen aller Staatspräsidenten Zentralamerikas ab. Solange die Bundesregierung mit „zivilen“ Aufbauprogrammen die direkte Kriegshilfe der USA für Duarte und seine Militärs tatkräftig unterstützt,verschleiert sie, daß es der Bundesregierung oberstes Ziel bleibt, den - wie es in der Union heißt - „legitimen Sicherheitsinteressen“ der USA keine Steine in den Weg zu legen. Und die heißen in Reagans Klartext: Weitere Unterstützung der Contra. Michael Rediske

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