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Generalstreik in Bangladesh

■ Nachdem die Regierung einen Gesetzentwurf zur Berufung von Militärs in die Bezirksräte durchgebracht hat, kam es zu Protesten / Über 100 Verletzte nach Zusammenstößen

Dhaka (afp) - Ein landesweit befolgter Generalstreik und Demonstrationen in Dhaka haben am Sonntag das öffentliche Leben in Bangladesh lahmgelegt. Tausende demonstrierten in den Straßen der Hauptstadt gegen einen umstrittenen Gesetzentwurf, der von der Regierung am Vormittag binnen weniger Minuten durchs Parlament gepeitscht wurde. Der Entwurf sieht die Berufung von Militärs in die Bezirksräte der 64 Distrikte Bangladeshs vor. Die Opposition verließ das Parlament nach turbulenten Szenen und stürmischen Protesten geschlossen. Zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei kam es, als mehrere tausend Demonstranten einen Polizeikordon vor dem Parlamentsviertel durchbrechen wollten, das von den Behörden zur Sperrzone erklärt worden war. Über 100 Menschen wurden verletzt, zahlreiche Demonstranten, darunter auch mehrere Oppositionsführer, kurzzeitig festgenommen. Mit dem 24stündigen Generalstreik, zu dem die Hauptorganisation der Transport– und Industriearbeiter SKOP aufgerufen hatte, wurde der Gewerkschaftsforde rung nach einem Rücktritt der Regierung, der Auflösung des Parlaments und Neuwahlen Nachdruck verliehen. Für heute, Montag, hat die Opposition in Bangladesh zu einem weiteren, achtstündigen Generalstreik aufgerufen. Die Opposition wirft Präsident Hussain Mohammad Ershad vor, die Verwaltung des Landes militarisieren zu wollen.

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