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Bonn denkt lange über Protestnote an Südafrika nach

Bonn (dpa) - Die Bundesregierung betrachtet die Einreiseverweigerung für die Grünen–Abgeordnete Uschi Eid und ihrer Begleitung als eine unfreundliche Maßnahme und will den Vorgang nicht auf sich beruhen lassen. Es werde zur Zeit geprüft, ob und in welcher Form Protest in Pretoria eingelegt werde, sagte der stellvertretende Sprecher des Auswärtigen Amtes, Reinhard Bettzuege. Die Bundesregierung trete energisch dafür ein, daß die Bundestagsabgeordneten die Möglichkeit haben, sich im Ausland ein Bild von der Lage zu machen. Mit der Einreiseverweigerung sei Südafrika von einer etablierten Praxis abgewichen. Die Grünen vermuten, daß ihrer Abgeordneten Uschi Eid wegen der Untersuchung der U–Boot–Affäre die Einreise nach Südafrika verweigert wurde. Uschi Eid ist Mitglied des Untersuchungsausschusses des Bundestages, der die nicht genehmigte Lieferung von U–Boot–Plänen durch die Howaldtswerke– Deutsche Werft Ag (HDW/Kiel) und das Ingenieurkontor Lübeck (IKL) nach Südafrika klären soll. Nach dem mit der bundesdeutschen Botschaft in Pretoria abgestimmten Reiseprogramm wollten die Grünen auch nach Durban fahren. In dem dortigen Marinehafen werden der Vermutung der Grünen zufolge nach deutschen Plänen U–Boote gebaut. In Durban hält sich seit Anfang 1986 der ehemalige HDW–Konstrukteur Gerd Rademann auf, mit dem Frau Eid ebenfalls sprechen wollte. FORTSETZUNGEN VON SEITE 1

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