piwik no script img

Tanker–Konvoi in Straße von Hormuz

■ Teheran kündigt „Schläge zum geeigneten Zeitpunkt“ gegen die unter US–Schutz fahrenden Schiffe an und warnt vor den Folgen der US–Politik / Irak nimmt UNO–Resolution an

Kuwait/Washington/Moskau (afp) - Der erste Konvoi aus zwei kuwaitischen Tankschiffen unter amerikanischer Flagge und drei Kriegsschiffen der Vereinigten Staaten ist am Mittwoch morgen in die Meerenge von Hormuz eingelaufen. Der Iran, der dort angeblich „Seidenraupen“–Raketen stationiert hat, hatte am Dienstag abend angekündigt, gegen die „finstere“ Allianz aus USA und Kuwait „zum geeigneten Zeitpunkt Schläge auszuteilen“. Die Sowjetunion, die die UNO–Resolution für einen sofortigen Waffenstillstand im Golfkrieg mitgetragen hatte, hat vor den Folgen der US–Politik gewarnt. Sie laufe „unausweichlich auf eine Konfrontation“ hinaus. Der in „Bridgeton“ umbenannte kuwaitische Öltanker „Al– Rekkah“ und der Methangas–Tanker „Gas Prince“ (vorher „Gaz Al–Managuish“) haben ihre Position vor dem Emirat Al–Foujairah im Golf von Oman verlassen, verlautete aus Schiffahrtskreisen am Golf. Unter dem Geleitschutz des US–Kreuzers „Fox“, des Zerstörers „Kidd“ und der Fregatte „Commelin“ steuerten sie die Meerenge von Hormuz an. Das irakische Parlament hat am Mittwoch die in der Nacht auf Dienstag einstimmig verabschiedete mandatorische Waffenstillstandsresolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (UNO) zur Beendigung des Golfkrieges angenommen. Die Parlamentsentscheidung wird nun der politischen Führung des Irak übermittelt, um dann als offizielle Stellungnahme Bagdads zu der Resolution veröffentlicht zu werden. In Teheran zeichnet sich unterdessen immer deutlicher eine Ablehnung der Resolution ab. Die Resolution sieht einen sofortigen Waffenstillstand zwischen Irak und Iran, die Einstellung aller Kampfhandlungen „zu Wasser, zu Land und in der Luft“ sowie einen Truppenrückzug hinter die international anerkannten Grenzen vor. Der Golfkrieg dauert seit fast sieben Jahren an.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen