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Nordkorea bietet Abrüstung an

■ Nordkorea will Truppen im Norden und Süden auf 100.000 Mann reduzieren / Südkorea und die USA reagieren ablehnend / Einseitige Truppenreduzierung in Nordkorea angekündigt

Pjöngjang/Seoul (dpa/taz) - Die nordkoreanische Regierung ist mit ihrem überraschenden Vorschlag, die Truppenstärken in beiden Teilen Koreas innerhalb von fünf Jahren auf jeweils 100.000 Mann zu begrenzen und gleichzeitig alle Amerikaner aus Südkorea abzuziehen, in Seoul und Washington auf Skepsis und Ablehnung gestoßen. Regierungsvertreter in Seoul sprachen von Propaganda und einem alten Hut. Das Außenministerium in Washington lehnte die von Pjöngjang vorgeschlagene Dreierkonferenz zwischen den beiden koreanischen Staaten und den USA im nächsten Frühjahr in Genf ab. An der Konferenz sollten als Beobachter auch die Schweiz und Schweden sowie die CSSR und Polen teilnehmen, da diese Staaten die Waffenstillstandskommission in Panmunjon - dem beiderseits zugänglichen Grenzdorf an der Demarkationslinie des geteilten Landes bilden und auch nach einer Truppenreduzierung nach nordkoreanischen Vorstellungen im Lande bleiben sollten. Diese vier Mächte sollten die Abrüstungsmaßnahmen überwachen. Das nordkoreanische Paket enthält die Ankündigung einer einseitigen Truppenreduzierung um 100.000 Mann bis zum Ende dieses Jahres. Die entmilitarisierte Zone soll nach den Vorstellungen Pjöngjangs in eine „Friedenszone“ umgewandelt werden. Nordkoreas 840.000 Soldaten stehen an der 211 km langen Demarkationslinie im Süden 600.000 koreanische und 40.000 US–amerikanische Soldaten gegenüber.

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