ÖTV unterstützt IGBE gegen Atom–Ausstieg

■ „Überbrückungskonzept“ der IG Bergbau und Energie beinhaltet zeitweises Herunterfahren der AKWs

Berlin (taz) - Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), Karl Heinz Hoffmann, hat sich in der innergewerkschaftlichen Kontroverse um den Ausstieg aus der Atomenergie auf die Seite der Industriegewerkschaft Bergbau und Energie (IGBE) gestellt. Hoffmann erklärte, die ÖTV stehe bei den Bemühungen, den deutschen Steinkohlebergbau zu sichern, an der Seite der IGBE. Er befürwortete eine stärkere Nutzung der Steinkohle zur Stromerzeugung. Die ÖTV habe sich vor geraumer Zeit für den Vorrang der deutschen Steinkohle ausgesprochen. Hoffmann bezog sich auf das kürzlich von der IGBE vorgelegte „Überbrückungskonzept“, wonach die Energieversorgungsunternehmen für einen begrenzten Zeitraum die Stromerzeugung aus Atomenergie zugunsten der Steinkohle herunterfahren sollen. Nach den Vorstellungen der IGBE kann dann ab 1995 die Stromerzeugung aus Atomenergie wieder steigen. Diese dem Ausstiegsbeschluß des DGB direkt widersprechende Position will Hoffmann offenbar unterstützen. Hoffmann ist innerhalb des Geschäftsführenden ÖTV–Hauptvorstandes für den Energiebereich zuständig und hat eine Expertenkommission in Sachen Atom–Ausstieg berufen, die in ihrem Abschlußbericht ausdrücklich gegen einen kurzfristigen Ausstieg plädiert hat. Die Kommission bestand rund zur Hälfte aus Befürwortern der Atomenergie. marke