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Pershing 1A kein Tauschgegenstand

Bonn/Moskau (dpa/ap) - Die UdSSR hat ein Tauschgeschäft zum Abbau sowjetischer taktischer SCUD–B–Raketen - die in der DDR und der CSSR stationiert sind - und der Pershing–1A der Bundeswehr abgelehnt. Bereits am Vortag hatte die Bundesregierung Spekulationen über einen möglichen Tauschhandel und direkte deutsch–sowjetische Gespräche zurückgewiesen. Einen die Verhandlungen der Supermächte „begleitenden mitteleuropäischen Abrüstungsdialog“ forderte der SPD–Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer. Der Abrüstungsexperte begründete dies mit dem Hinweis auf atomare Trägersysteme im Besitz der Bundesrepublik, der DDR sowie der CSSR, deren Nukleargefechtsköpfe von den USA beziehungsweise der UdSSR unter Verschluß gehalten würden. Über diese Waffen, zu denen die 72 Pershing–1A der Bundeswehr gehören, könnten weder Washington noch Moskau mit formeller völkerrechtlicher Verbindlichkeit verhandeln. Der saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine appelierte an die Bundesregierung, ihren Widerstand im Bündnis gegen eine Abrüstung der Pershing 1A aufzugeben.

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