: Schelte für Mutlangen–Urteil
Mutlangen (taz) - Mit Blockaden, Mahnwachen und Gottesdiensten haben Rüstungsgegner vor dem Pershing–Depot in Mutlangen an den Atombombenabwurf in Hiroshima am 6.8.45 erinnert. Die Polizei löste mehrere Sitzdemos auf und nahm zahlreiche Personen fest. Erstmals wurde während Protestaktionen im Gelände eine Pershing–II–Rakete aufgerichtet. Pünktlich zur ersten Blockade um 9 Uhr früh fuhren sechs Zugmaschinen für Pershings aus dem Depot aus. Im Gegensatz zu ihrem sonstigen Auftreten der letzten Wochen versuchte die Polizei, zurückhaltend vorzugehen. Die in der ÖTV organisierten Richter und Staatsanwälte kritisierten gestern die erste Verurteilung eines Richters durch das Amtsgericht Schwäbisch– Gmünd, der in Mutlangen an einer Sitzblockade teilgenommen hatte. Dieses Urteil widerspreche der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom November 86 sowie Freisprüchen in vergleichbaren Fällen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen