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Massenstreiks in Südafrikas Minen

■ Größter Arbeitskampf in der Geschichte des Apartheid–Regimes / Über die Hälfte der 550.000 Gold– und Minenarbeiter folgten dem Streikaufruf ihrer Gewerkschaft NUM / Streikende richten sich auf langen Arbeitskampf ein / Wirtschaft empfindlich getroffen

Von Michael Fischer

Berlin (taz) - Mehr als die Hälfte der 550.000 südafrikanischen Minenarbeiter befinden sich seit Sonntag nacht im Streik. In den 28 der 51 Gold– und den 20 der 56 Kohlebergwerke Südafrikas, in denen die südafrikanische Minengewerkschaft NUM anerkannt ist, wird seit der Montagmorgenschicht nicht mehr gearbeitet. Zu 80 Prozent befolgten die Kumpels in den Minen der größten südafrikanischen Bergwerksgesellschaft „Anglo American“ den Streikaufruf der mit 320.000 Mitgliedern stärksten Gewerkschaft Südafrikas. Weitere 100.000 Kumpel sollen während der kommenden Tage in etwa 30 der restlichen Minen in Streik treten. Vor Tausenden von singenden und tanzenden Minenarbeitern warnte NUM–Präsident James Motlatsi während einer Demonstration nahe der Kinross– Mine südöstlich von Johannesburg: „Es wird ein langer Kampf werden - vielleicht wird er sogar zwölf Monate dauern“. Ein längerer Streik würde die südafrikanische Wirtschaft treffen, da mit den 640 jährlich in den Goldminen geförderten Tonnen mehr als die Hälfte der Devisen verdient werden. Kohle spielt eine Rolle in der Energieversorgung des Landes, gegen das ein Ölboykott verhängt ist. Fortsetzung auf Seite 6

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