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Dohnanyi erleidet Schiffbruch

■ Die Zukunft der Hafenstraße soll erst im September nach der Wahl des neuen Koalitionssenats entschieden werden / Sieg für Pawelczyk–Linie / Hafenstraßenbewohner planen Aktionswoche

Aus Hamburg Kai von Appen

Hamburgs Bürgermeister Klaus von Dohnanyi ist im Senat mit seinem zur Chefsache erklärten Lösungsmodell in Sachen Hafenstraße abgeblitzt. Gestern versagte die Stadtregierung seinem zwischen ihm und dem Hafenstraßenanwalt Rainer Blohm ausgehandelten - und in der Nacht gegen das Votum der BewohnerInnen um 20 Seiten modifizierten - Vertragswerk die Zustimmung und nahm es lediglich „zur Kenntnis“. Erst Anfang September, nach der Wahl eines neuen Koalitionssenates, sollen Entscheidungen über die Zukunft der umkämpften Häuser getroffen werden. Damit hat Innensenatoir Alfons Pawelczyk, der in der vergangenen Woche eine Pressekampagne gegen seinen Regierungschef initiiert hatte, (die taz berichtete) einen Sieg errungen. Pawelczyk und der für das Ressort zuständige Bausenator Wagner setzen sich bekanntlich für die Räumung des Gebäudekomplexes ein. Dohnanyi hat direkte Verhandlungen zwischen der Stadtregierung und den BewohnerInnen gefordert, weil die bisherigen Vermittlergruppen nach seiner Ansicht keine ausreichende Kompetenz besessen hätten. Nun stehen Hamburg möglicherweise schwere Eskalationen bevor. Gestern abend versammelten sich mehrere hundert Menschen vor den besetzten Häusern, um die Gebäude vor provokativen Angriffen der Polizei zu verteidigen. Für die nächsten Tage ist u.a. eine sogenannte „Aktionswoche Y“ geplant.

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