piwik no script img

Agentenaustausch abgeschlossen

■ Agentenaustausch zwischen BRD und DDR / Die Ärztin Christa–Karin Schumann kam in den Westen / Ehemaliger MBB–Mitarbeiter in die DDR entlassen

Berlin/Bonn (dpa/taz) - Die DDR–Ärztin Christa–Karin Schumann (52), um deren Freilassung sich die Bundesregierung lange bemühte, ist am Mittwoch nachmittag gegen den früheren Mitarbeiter des Luft– und Raumfahrtkonzerns Messerschmitt–Bölkow–Blohm (MBB), Manfred Rotsch (63), ausgetauscht worden. Der Agentenaustausch, der insgesamt fünf Personen betraf, fand am Grenzübergang Herleshausen statt. Die Hals–Nasen–Ohren–Ärztin Schumann war im Juli 1979 ver haftet und ein Jahr später unter dem Vorwurf der Spionage zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. MBB–Spion Rotsch erhielt acht Jahre und sechs Monate Freiheitsentzug, weil er seit 1969 teils geheime Dokumente unter anderem über das Kampfflugzeug „Tornado“ an östliche Geheimdienste lieferte. Zusammen mit der Ärztin kam auch der ehemalige Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Wilhelm Wilms, in die BRD. Die Ärztin war während ihrer strengen Isolierhaft in DDR– Gefängnissen schwer krank geworden. Sie war mit dem ostdeutschen Konteradmiral Winfried Baumann befreundet, der wegen Vorbereitung einer Flucht und Spionage für den BND erschossen worden war. Baumann war Agentenführer im DDR–Ministerium für Nationale Verteidigung und Leiter des Referats „Aufklärung Bundesrepublik“. Wie die Bild–Zeitung gestern anmerkte, war Christa–Karin Schumann „die wichtigste Agentin, die der Westen noch in der DDR hatte“.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen