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Minenräumer unterwegs zum Golf

■ Britische und französische Minenräumboote ausgelaufen / US–Flugzeugträger mit Hubschraubern an Bord im Golf angekommen / Irans Außenminister deutet Gesprächsbereitschaft an

Manama/London/Toulon (afp/ taz) - Eine Internationalisierung der Minenräumaktion im Persischen Golf ist am Montag nähergerückt. Während sich der amerikanische Hubschrauberträger „Guadalcanal“ mit acht Anti–Minen–Helikoptern an Bord im Golf von den Gewässern vor Bahrein weiter nach Süden bewegte, liefen am Morgen in der schottischen Marinebasis vier Minenjäger in den Golf aus. Am Abend sollten drei französische Minenräumboote den Mittelmeerhafen Tou lon in Richtung Golf verlassen. Der iranische Außenminister Ali Akbar Velayati hat unterdessen die Bereitschaft Teherans signalisiert, UNO–Generalsekretär Javier Perez de Cuellar zu empfangen. Laut einer Meldung von Radio Muskat vom Montag versicherte Velayati unmittelbar vor seiner Abreise aus Oman, Perez habe wiederholt mit „positiven Vorschlägen seine guten Absichten“ bewiesen. Teheran hatte die jüngste Resolution des UNO–Sicherheitsrats zum sofortigen Waffenstillstand im Krieg zwischen Iran und Irak weder abgelehnt noch ihr zugestimmt, sich jedoch zu einer Zusammenarbeit in einigen Punkten bereiterklärt. Bagdad hatte sich zustimmend geäußert. Die positiven Punkte aus Teheraner Sicht sind vor allem der Stopp von Bombardierung und Beschuß ziviler Ziele und Garantien für die freie Schiffahrt im Golf. Diese Vorschläge sind auch in einem Acht– Punkte–Plan enthalten, den Perez schon vor fast zwei Jahren vorgelegt hatte und an den Velayati am Sonntag in Oman erinnerte. Darin ist ein Friedensprozeß „in kleinen Schritten“ vorgesehen, wie Perez sich ausdrückte, und kein Waffenstillstand zwischen den beiden kriegführenden Parteien erwähnt. Der Irak hat ein solches Vorgehen bislang abgelehnt und eine globale Lösung gefordert. Der irakische Hafen Umm Qasr ist am Montag als Vergeltungsschlag für irakische Angriffe auf Ziele im Westiran unter heftigen Beschuß genommen worden, meldete die iranische Nachrichtenagentur IRNA. Irakische Kampfflugzeuge bombardierten erneut Ölfelder des Iran.

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