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Überwachungskomitee für Mittelamerika gebildet

■ 13 lateinamerikanische Staaten haben eine internationale Kommission zur Überwachung des Guatelama–Abkommens gegründet / Contra–Führer begrüßen Duartes Vorschlag, Friedensverhandlungen mit der Guerilla in El Salvador und Nicaragua zu verknüpfen

Caracas (afp/ap) - Auf einer Konferenz der Außenminister von 13 lateinamerikanischen Staaten hat sich in der venezolanischen Hauptstadt Caracas die internationale „Kommission zur Verifizierung und Überwachung des zentralamerikanischen Friedensplans“ konstituiert. Ziel der Kontrollkommission, der auch die Generalsekretäre der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und der Vereinten Nationen angehören, ist es, die Anwendung des am 7. August von fünf mittelamerikanischen Staaten in Guatemala unterzeichneten Friedensplans für die umkämpften Gebiete dieser Region zu überwachen. Das Abkommen beinhaltet insbesondere eine allgemeine Waffenruhe, eine Amnestie für die verschiedenen Rebellengruppen, einen Dialog zwischen Regierung und Opposition, die Einstellung ausländischer Hilfe für bewaffnete Organisationen sowie die Errichtung pluralistischer Demokratien in den einzelnen Ländern. Die Teilnehmer der Konferenz, die gleichzeitig auch die Mitglieder der Kommission stellen, sind die fünf zentralamerikanischen Länder (Guatemala, El Salvador, HOnduras, Nicaragua und Costa Rica), die Contadora–Gruppe (Mexiko, Kolumbien, Panama und Venezuela) sowie die Unterstützergruppe aus Argentinien, Brasilien, Uruguay und Peru. Ebenfalls anwesend waren der Generalsekretär der OAS, Joao Baena Soares, und ein Vertreter von UNO–Generalsekretär Javier Perez de Cuellar. Die Unterzeichnerstaaten haben zum Abschluß ihrer Tagung eine erneute Sitzung für den 18. und 19. September in Managua anberaumt, um die „Modalitäten zur Ausführung der Verifizierungs– und Überwachungsfunktion festzulegen“. Der nicaraguanische Außenminister Miguel DEscoto wies darauf hin, daß die Verwirklichung des Friedenplans von der künftigen Haltung der USA gegenüber den antisandinistischen Contra– Rebellen abhänge. Sollte Washington sie weiter unterstützen, würde die Verwirklichung sehr schwierig werden, sagte er. Vertreter der Contras hatten am Freitag einen Vorschlag des salvadorianischen Präsidenten Jose Napoleon Duarte angenommen, wonach gleichzeitig Friedensverhandlungen für Nicaragua und für El Salvador geführt werden sollen. Nach Duartes Vorschlag sollen die Contras mit der von ihnen bekämpften Linksregierung Nicaraguas verhandeln, während gleichzeitig Friedensverhandlungen zwischen der salvadorianischen Regierung und den gegen sie kämpfenden Linksrebellen stattfinden. Die nicaraguanische Regierung hat allerdings bisher Verhandlungen mit den Contras abgelehnt und direkte Gespräche mit der Regierung in Washington gefordert.

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