: Trotz Sanierung Asbest in der Luft
Frankfurt (taz) - In drei Frankfurter Schulen sind trotz Sanierungsarbeiten noch immer gesundheitsgefährdende Asbestkonzentrationen in der Luft vorhanden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Frankfurter Verwaltungsgerichtes. Das Gutachten hatten Eltern, Schülerinnen und Lehrer im März dieses Jahres beantragt. Sie wollten die Asbestbelastung in den Schulräumen feststellen lassen. Durch Zufall wurden im Dezember letzten Jahres lose Asbestflocken in den Schulräumen festgestellt. Nach einer Teilsanierung fanden Mitglieder des Betriebsrates weiterhin hohe Konzentrationen von Asbestbestandteilen an Deckenplatten und auf Böden. Der Gutachter stellte fest: Es kann „kurzzeitig und räumlich begrenzt, aber auch längerfristig Ausstreuungen von Asbestfasern in gesundheitsgefährdendem Ausmaß“ geben. Die entsorgende Firma hatte den Magistrat vor der Sanierung darauf hingewiesen, daß „kein spürbares Ergebnis“ zu erwarten sei. Dennoch ordnete der Magistrat eine Teilsanierung an. Messungen ergaben nun, daß dabei frei gewordenes Asbest durch die Lüftungsanlage auch in solche Räume gelangte, in denen kein Asbest verarbeitet wurde. Eltern und Lehrer erwägen jetzt Strafanzeige wegen Gesundheitsgefährdung und Baugefährdung gegen die verantwortlichen Magistratsmitglieder. rav
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