: 100.000 Tonnen Sowjetöl für Nicaragua
■ Die Hälfte des nicaraguanischen Defizits dieses Jahres kann ausgeglichen werden / Auch Kuba wird 40.000 Tonnen liefern
Managua (afp) - Die Sowjetunion wird Nicaragua aus seiner drückenden Notlage helfen und in den nächsten Monaten 100.000 Tonnen Erdöl zusätzlich liefern. Damit könne die Hälfte des Defizits für 1987 ausgeglichen werden, erklärte am Montag der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega. Die Bekanntgabe folgte einem Treffen Ortegas mit Vadim Zagladin, dem Sondergesandten des sowjetischen Parteichefs Michail Gorbatschow. Wie Ortega weiter bekannt gab, wird Kuba ebenfalls helfen und 40.000 Tonnen Öl liefern. Vor zwei Wochen hatte der Vize–Präsident Nicaraguas, Sergio Ramirez, in einem dramatischen Hilfsaufruf erklärt, seinem Land fehlten 220.000 Tonnen Öl und die Regierung verfüge auch über kein Geld mehr, um mehr zu kaufen. Während die Sowjetunion im vergangenen Jahr noch für den gesamten Erdölverbrauch Nicaraguas aufgekommen war, hatte sie den Bedarf in diesem Jahr zunächst nur zu 40 Prozent gedeckt. Lateinamerikanische Förderländer wie Mexiko und Venezuela liefern Nicaragua seit Jahren kein Erdöl mehr, weil dieses offene Rechnungen noch nicht beglichen hat. Die Regierung hatte angesichts der Ölverknappung Ende August drastische Sparmaßnahmen verkündet. Dazu gehörten vor allem eine Verdoppelung der Treibstoffpreise und die Streichung von 4.000 freiwerdenden Stellen im Öffentlichen Dienst. Zudem dürfen die Nicaraguaner seit Anfang September nur noch 65 statt wie bisher 72 Liter tanken.
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