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Daimler–Werk endgültig in Rastatt

■ Einigung zwischen Naturschutzverbänden und Stuttgarter Landesregierung / Rund 100 Mio. Mark für ökologische Maßnahmen vorgesehen / Umweltverbände wollen Rechtsmittel zurückziehen

Stuttgart (ap) - Die monatelangen Auseinandersetzungen um den Standort des in den Rastatter Rheinauen geplanten Personenwagen–Montagewerks von Daimler–Benz sind beendet. Der baden– württembergische Umweltminister Erwin Vetter erklärte am Mittwoch in Stuttgart vor Journalisten, in den Verhandlungen mit den Naturschutzverbänden sei ein Ergebnis erzielt worden, „das sich sehen lassen kann“. Zwar stünden noch „Schlußverhandlungen“ mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz an, er gehe aber davon aus, daß das schon erzielte Ergebnis, ein „Modell für die Kooperation“, tragfähig sei. Es habe sich gezeigt, daß „Versöhnung von Ökologie und Ökonomie nicht nur ein Schlagwort ist“, sagte Vetter. Keiner der Partner habe bei diesen Verhandlungsergebnis einen Triumph davongetragen. Die Landesregierung wird nach Angaben des Umweltministers rund 25 Millionen Mark für ökologische Maßnahmen ausgeben. Weitere 30 bis 40 Millionen würden für das Ökologiekonzept in der Region Karlsruhe–Lahr bereitgestellt, und ebenfalls rund 40 Millionen Mark werde die Verlegung der Trasse einer geplanten Zufahrtsstraße kosten. Diese Straße solle nicht durch, sondern entsprechend der Vorstellungen der Umwelt– und Naturschützer am Rand des Ötigheimer Waldes verlaufen. „Dieser Wald“, sagte Vetter, „ist ein Feuchtwald von europäischer Bedeutung.“ Die Naturschutzverbände, darunter der BUND, der Deutsche Bund für Vogelschutz und das Aueninstitut in Rastatt, haben nach Vetters Angaben zugesagt, alle Rechtsmittel zurückzuziehen. Auch das Sperrgrundstück, das für eine eventuelle gerichtliche Auseinandersetzung von Umweltschützern angekauft worden sei, solle zurückgegeben werden. Unklar ist allerdings noch, ob der BUND die Petition an das Europaparlament zurückziehe. „Darüber muß noch verhandelt werden“, erklärte ein BUND–Vertreter. Daimler–Benz will in Rastatt rund 1,8 Milliarden Mark investieren und 7.000 Arbeitsplätze schaffen. Neben dem Standort Rastatt war lange Zeit auch ein von der Landesregierung versprochener Zuschuß von rund 160 Millionen Mark umstritten. Nach einer Reduzierung dieser Summe hatte im Sommer auch die EG–Kommission in Brüssel dem Projekt zugestimmt.

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