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Radioaktiver Müll aus Sellafield soll unter den Meeresgrund

London (taz) - Die Betreiber der britischen Wiederaufarbeitungsanlage von Sellafield, „British Nuclear Fuels“ (BNF), haben die Atomkraftgegner am Montag mit der Ankündigung überrascht, die Möglichkeit einer Endlagerung des Atommülls in Stollen unter dem Meer zu prüfen. Der Ausweg unter das Meer stellt den bisher vielversprechendsten Versuch der britischen Atomindustrie dar, sich ihres atomaren Müllberges. Die bisherigen Pläne, die mittel–radioaktiven Abfälle in flachen Endlagern unter der Erde zu verscharren, war aufgrund des heftigen Widerstands der Bevölkerung im Mai kurz vor den Wahlen endgültig aufgegeben worden. Die submaritimen Endlagerpläne in Sellafield finden dagegen nicht nur bei der britischen Bauindustrie großen Anklang, die hier ein dem Kanaltunnel vergleichbares Buddelgeschäft wittert. Auch ein Teil der Atomkraftgegner, repräsentiert von der Umweltorganisation „Friends of the Earth“, hält diese Art der Lagerung für das kleinste Übel, solange der Abfall wieder rückholbar bleibe. Für „Greenpeace“ dagegen ist Lagerung des atomaren Erbes unter der Irischen See wegen der korrosiven Eigenschaften des Meeres untragbar und darüber hinaus mit der „Londoner Dumping Konvention“ von 1983 unvereinbar. Rolf Paasch

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