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Ghaddafi: Krieg beendet

■ Libyen wird künftig „Tschad den Tschadern überlassen“ / Habre zu Treffen mit Ghaddafi bereit

Rom/New York (ap/afp) - Der libysche Revolutionsführer Muammar el Ghaddafi hat den Krieg mit dem südlichen Nachbarland Tschad für beendet erklärt. Die libysche Nachrichtenagentur JANA zitierte Ghaddafi am Donnerstag mit den Worten, der Krieg sei „vorbei, nachdem die Furien des Krieges aus Aouzou vertrieben und in As Sarrah vernichtet“ worden seien. Libyen stehe innerhalb seines Gebietes und schließe die Grenze zu Tschad für immer. Tschad werde den Tschadern überlassen. Die Äußerungen habe Ghaddafi am Mittwoch auf einer Kundgebung in dem libyschen Ort Salug getan, berichtete JANA. Die Bemerkung über Aouzou bezieht sich auf den zwischen beiden nordafrikanischen Ländern umstrittenen Aouzou–Streifen und die Erwähnung As Sarrah auf den rund 100 Kilometer nördlich der Grenze in Libyen gelegenen Stützpunkt Matan as Sarrah, den Tschad nach eigenen Angaben vor zwei Wochen eingenommen hat. Libyen hat erklärt, den tschadischen Angriff zurückgeschlagen zu haben. JANA zitierte Ghaddafi weiter mit den Worten, ein neuerlicher Angriff auf libysches Gebiet werde nicht einfach nur zurückgeschlagen werden. Nähere Erläuterungen gab die Agentur nicht. Der tschadische Botschafter in Paris, Allam–Mi Ahmad, nannte die Äußerungen des Revolutionsführers eine „offenkundige Unehrlichkeit“. In Kinshasa sagte der dortige tschadische Botschafter Ahmat Madtoingue am Donnerstag, Präsident Hissene Habre sei bereit, sich bei der nächsten Sitzung des OAU–ad–hoc–Komitees für Tschad, die am 24. und 25. September in Lusaka stattfinden soll, mit Ghaddafi zu treffen. Die Regierung in NDjamena wolle den Konflikt auf friedlichem Wege beilegen. Doch sei er skeptisch, ob Ghaddafi erscheinen werde, da die libysche Luftwaffe weiterhin tschadischen Luftraum verletze, sagte Madtoingue. Auf der 42. Vollversammlung der Vereinten Nationen ist es am Mittwoch in New York zu einem politischen Schlagabtausch gekommen, als der Tschad die Aufnahme des tschadisch–libyschen Konfliktes auf die Tagesordnung erreichte. Die Vertreter beider Staaten sowie ihre Anhänger lieferten sich in diesem Zusammenhang eine vierstündige - teilweise hitzige - Debatte, bevor der Antrag durch das Büro der Vollversammlung angenommen wurde. Die Entscheidung, die allerdings noch der Zustimmung durch das Plenum bedarf, stellt nach Ansicht von Beobachtern einen neuerlichen - diesmal diplomatischen - Sieg für den Tschad dar, da das Land den Tagesordnungspunkt unter seiner Formulierung: „Aggression und Besetzung des Tschad durch Libyen“ durchsetzen konnte.

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