: Protest -betr.: Staudamm-Projekt Balbina / Brasilien
An kritischen Stimmen zum Staudamm–Projekt von Balbina fehlt es nicht. Jose Goldemberg, Rektor der Universität von Sao Paulo hat vor den ökologischen Folgen ebenso gewarnt wie Maria Tereza Jorge Padua, Präsidentin der brasilianischen Stiftung für die Natur (Funatura). Auch die „Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaft“ forderte im Juli die zuständige Regierungsbehörde auf, die Schleusentore des Damms nicht zu schließen. Und selbst der staatlichen brasilianischen Umweltbehörde SEMA, die ihre Zustimmung geben muß, kamen offenbar Zweifel. Sie machte dem Herstellerkonzern Eletronorte gewisse Auflagen, über die sich dieser allerdings hinwegzusetzen scheint. Mitarbeiter der katholischen Kirche setzen sich für die Eingeborenen–Völker der Waimiri und Atroari ein, die die ersten Opfer einer Überflutung würden. Doch wurde ihnen nun von der staatlichen Indianerschutzbehörde FUNAI der Zugang zum Gebiet des künftigen Stausees untersagt. Wenige Wochen vor der Schließung der Schleusen protestieren in Brasilien Menschenrechtsgruppen und lokale Gewerkschaften. In Europa haben die britische und bundesdeutsche Sektion der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ und die InitiatorInnen der „Kampagne für das Leben in Amazonien“ begonnen, mit Unterschriftensammlungen und Briefen gegen den Bau des Balbina– Damms zu protestieren. „Wir haben den Ruf von Vertretern der gefährdeten Bevölkerungsgruppen nach internationaler Aufmerksamkeit aufgenommen“, heißt es in einem Faltblatt, „und wollen ihnen zu öffentlicher Unterstützung verhelfen.“ - „Das Geschehen im Amazonas betrifft uns in doppelter Weise“, meint eine Mitinitiatorin der Kampagne, „deutsche Firmen nehmen an der Zerstörung Amazoniens teil, und die Konsequenzen der Zerstörung des größten verbleibenden Regenwaldgebietes der Welt wird Rückwirkungen auf das globale Klima haben - und damit auch auf uns. Regionale Kontaktadressen C. Müller–Plantenberg FDCL Cosimaplatz 8 1000 Berlin 41. J. Gerdts Gesell. f. bedr. Völker Brasilien–Koordination Völckerstr. 11 2000 Hamburg 50 Gawora/Müller–Plantenberg Landkonflikte Eisenschmiede 35 3500 Kassel 1 G. Haneke AK St. Peter Kirchplatz 4 4320 Recklinghausen B. Lobgesang Brasilien Nachrichten Blumenthalstr. 35 4500 Osnabrück H. Hagemann AG Brasilien August–Bebel–Str. 62 4800 Bielefeld 1 C. Moser Infostelle Lateinamerika Heerstr. 205 5300 Bonn 1 G. Schulz Brasilien Initiative In den Weihermatten 27 7800 Freiburg E. Pabst Ges. für sozialwiss. u. ökolog. Forschung Froschhammer Str. 14 8000 München 40 Kto. 43591874 AG Brasilien Bielefeld, Sparkasse Bielefeld, Stichwort „Amazonas Kampagne“, BLZ 480 50161
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen