: UdSSR für UNO–Truppe am Golf
■ Sowjetunion äußert sich indirekt zu Sanktionsforderungen der USA / Gefangengenommene Iraner sollen freigelassen werden / Japan bietet finanzielle Hilfe für UNO–Truppe an Golf an
New York (dpa/ap) - Der sowjetische Außenminister Schewardnadse hat vorgeschlagen, die Schiffahrt im Persischen Golf durch eine UNO–Truppe sichern zu lassen und die fremden Streitkräfte aus der Region abzuziehen. Schewardnadse betonte, es sei „außerordentlich wichtig, die Einheit des Sicherheitsrats“ bei den Bemühungen um einen Waffenstillstand zwischen Iran und Irak zu bewahren. Der Sprecher Schewardnadses, Gerassimow, antwortete ausweichend auf die Frage, wie die UdSSR auf die amerikanische Forderung nach Sanktionen gegen Iran reagiere. Die Sowjetunion liefere ohnehin keine Waffen an Iran, sagte er. Ein solches Embargo lasse sich angesichts der „Korruptheit“ in kapitalistischen Staaten ohnehin nicht einhalten. Es würde nur den Preis für Waffen in die Höhe treiben. US–Außenminister George Shultz und sein sowjetischer Amtskollege wollen im Lauf des Donnerstags am Rande der UNO– Vollversammlung zusammentreffen, um über den Krieg am Persischen Golf zu sprechen. Japan hat sich am Donnerstag angeboten, die Entsendung von UNO–Friedenstruppen in den Persischen Golf mitzufinanzieren. Bedingung sei allerdings ein einstimmiger Beschluß der UN zu dieser Operation, teilte der Sprecher des Außenministeriums, Yoshifumi Matsuda, mit. Die USA haben Vorbereitungen für die Freilassung der 26 Iraner getroffen, die am Montag auf dem iranischen Landungsschiff „Iran Ajr“ gefangengenommen worden waren. Am Donnerstag ging die nach dem Vorfall mit der „Iran Ajr“ verstärkte Suche nach Minen im Golf weiter, während der von US–Kriegsschiffen eskortierte umgeflaggte Tanker „Gas Prince“ seine Fahrt in Richtung Hormuz fortsetzte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen