: Auch Guatemala ist zum Dialog bereit
■ Erste Friedensgespräche zwischen Regierung und Guerilla / Reagan erhebt neue Forderungen an Managua
Guatemala–Stadt/New York (ap/dpa) - Zwischen der guatemaltekischen Regierung und Guerilleros werden am Mittwoch in Madrid Friedensgespräche beginnen. In der Verlautbarung der Guatemaltekischen Nationalen Revolutionären Union (URNG), des Dachverbands dreier Guerillagruppen, hieß es, daß beide Seiten sich auf einen Waffenstillstand geeinigt hätten, der am Freitag um Mitternacht (Ortszeit) beginnen solle. Verteidigungsminister Gramajo sagte jedoch: „Die Armee wird keine von den Guerillas einseitig angekündigte Waffenruhe respektieren.“ Die geplanten Gespräche sind Teil des Friedensplans für Mittelamerika, den die Präsidenten von Guatemala, Nicaragua, El Salvador, Honduras und Costa Rica am 7. August in Guatemala–Stadt unterzeichnet hatten. Bei dem Treffen in Madrid handelt es sich um das erste Treffen dieser Art nach 25 Jahren politischer Gewalttätigkeiten in Guatemala. In El Salvador hatten Vertreter der von den USA unterstützten Regierung und linksgerichteter Aufständischer am Sonntag Gespräche über einen Waffenstillstand aufgenommen. Die sandinistische Regierung in Nicaragua hat bisher direkte Verhandlungen mit den rechtsgerichteten, von den USA unterstützten Contra–Rebellen abgelehnt. US–Präsident Reagan will laut New York Times neue Forderungen zu dem vor zwei Monaten in Guatemala unterzeichneten Friedensplan für Mittelamerika erheben, unter anderem gehöre dazu das Verlangen nach Präsidentenwahlen in den mittelamerikanischen Staaten bereits vor 1990. Auch wolle das Weiße Haus von der Regierung in Managua die Freilassung aller schätzungsweise 2.300 politischen Gefangenen fordern, weiter die Vereinbarung eines Waffenstillstandes mit den Contras, eine uneingeschränkte Amnestie und das Recht für die Contras, zu wählen und gewählt zu werden, sowie die Ausweisung aller kubanischen und sowjetischen Militärberater.
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