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Sportler sollen weniger wettkämpfen

■ Expertenanhörung vor dem Sportausschuß des Bundestags / Geringe Achtung vor der eigenen Gesundheit beklagt

Bonn (dpa) - Ein hoher Prozentsatz von Spitzensportlern beziehe Dopingmaßnahmen in ihren Trainingsplan mit ein. Diese Meinung vertrat Professor Dr. Wildor Hollman, der Präsident des Deutschen Sportärztebundes, am Mittwoch in Bonn vor dem Sportausschuß des Deutschen Bundestages und forderte im Interesse der Gesundheit der Sportler u.a. eine Verringerung der Anzahl internationaler Wettkämpfe. Werte, Ziele und Grenzen des Leistungssports, die Selbstbehauptung der Athleten, das Dopingproblem sowie der Kinderhochleistungssport - das waren die zentralen Themen der von der SPD beantragten öffentlichen Expertenanhörung „Humanität im Spitzensport“ vor dem Sportausschuß des Deutschen Bundestages am Mittwoch in Bonn. Zur medizinischen Seite erklärte Hollmann, die Sportler könnten sich wegen der vielen hochdodierten internationalen Wettkämpfe nicht mehr ausreichend regenerieren. Der Wiederaufbau verlorener Körperreserven sei gefährdet - die Folgen seien Überlastungsschäden sowie nicht auskurierbare Mikroverletzungen, die langfristig den schweren körperlichen Schaden vorprogrammieren. Zum Beziehungsgeflecht von Sport, Geld und Doping vertrat Hollmann die Auffassung, daß ein hoher Prozentsatz von Spitzensportlern Dopingmaßnahmen in ihren Trainingsplan mit einbeziehen. „Die Erwartung nennenswerter Gewinnsummen verstärkt natürlich diese Tendenzen. Umgekehrt proportional verringert sich die Achtung vor der eigenen Gesundheit“, erklärte der Kölner Sportmediziner. Hollmann forderte in diesem Zusammenhang die Verringerung der Anzahl internationaler Wettkämpfe, Regeländerungen in Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr eine verbesserte sportmedizinische Betreuung sowie die Heraufsetzung des Mindestalters zur Teilnahme an internationalen Wettkämpfen.

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