: USA: Bonn könnte die Bombe bauen
■ Schwarze Liste des Geheimdiensts führt diverse potentielle Atombombenfirmen und Politiker auf
Aus Bonn Charlotte Wiedemann
Das Bundesforschungsministerium steht auf einer Schwarzen Liste des US–Handelsministeriums, weil es der Hilfe bei der Produktion von Atombomben verdächtigt wird. Die Liste wurde vom US–Geheimdienst zusammengestellt und führt als potentielle Atomwaffenschmieden etliche Einrichtungen und Betriebe der BRD auf, an die amerikanische Computerfirmen nur mit Sondergenehmigung High Tech liefern dürfen. Bisher war nur die Existenz dieser Liste bekannt; die darin aufgezählten Einrichtungen werden heute durch eine Dokumentation der Bundestags–Grünen an die Öffentlichkeit gebracht. Darin werden auch die Namen jetziger Spitzenpolitiker der CDU/CSU publik, die sich früher als Gegner des Atomwaffensperrvertrags hervorgetan haben: Wörner, Dregger, Wallmann... Die Grünen wollen damit die Debatte über ihre Forderung nach einem Atomverzicht im Grundgesetz anheizen: Herstellung, Besitz und Verfügung über Atomwaffen sollen per Verfassung untersagt werden. Der Bundeshauptausschuß beschloß am vergangenen Wochenende, die Diskussion über die Atommachtbestrebungen zum Schwerpunkt grüner Politik zu machen. Tagesthema auf Seite 3
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