Zehn Jahre Stammheim

■ Demo zur Erinnerung an „die Toten von Stammheim“ zerschlagen / Großeinsatz gegen Vermummung

Aus Stuttgart Dietrich Willier

Samstag, 17.Oktober: Schon am frühen Morgen sind Kontrollen an den Zufahrten zur Stuttgarter Innenstadt postiert. In Parks patroullieren Hundeführer, öffentliche Gebäude und Banken sind bewacht. Wer auf den Dornhaldenfriedhof will, dort liegen Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan Carl Raspe begraben, wird kontrolliert - wie vor zehn Jahren. Zehn Hundertschaften Polizei sind in der Stadt. Im Radio wird der „Held von Mogadischu“ zu Terrorismusfragen interviewt. Deutscher Herbst, zehn Jahre danach, identische Bilder. Autonome und antiimperialistische Gruppen hatten zur Demo in Stuttgart aufgerufen. Zur Erinnerung und gegen Isolationsfolter in deutschen Knästen. 700 Frauen und Männer waren gekommen. Die genehmigte Demo hatte sich kaum formiert, da zog sich der Kordon der Polizei zusammen. Wenig später war die Demo verboten. Bericht & Kommentar Seite 4