: Gläserne Chemie gefordert
Düsseldorf (dpa/taz) - Die chemische Industrie soll detailliert angeben, welche Chemikalien sie wo lagert und welche Verantwortlichen im Katastrophenfall weitere Auskünfte erteilen können. Das forderte gestern Nordrhein– Westfalens Innenminister Herbert Schnoor (SPD), nachdem vor einer Woche in Düsseldorf tonnenweise hochgiftige Pflanzen– und Insektenvertilgungsmittel verbrannt waren. Schnoor sagte, vordringlich sei zunächst eine bundesweite elektronische Datenbank, bei der Feuerwehren und Katastrophendienste rund um die Uhr sämtliche gelagerten chemischen Substanzen, ihre Zusammensetzungen, Handelsnamen und mögliche Schutz– und Löschmaßnahmen abrufen könnten. Bisher wehrt sich die chemische Industrie hartnäckig dagegen, ihre Lager nach außen transparenter zu machen: Es reiche, wenn die Betriebsfeuerwehr Bescheid wisse. Bei dem Brand in Düsseldorf hatte die Feuerwehr stundenlang nicht gewußt, um welche Giftstoffe es sich bei den brennenden Substanzen handelte. raw
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