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Nicaragua bietet Gratis–Ausreise

■ Bislang wurden beträchtliche Paß– und Visagebühren verlangt / Costa Rica bleibt bei Eintrittsgeld

Managua/Berlin (afp/taz) - „Jeder Nicaraguaner, der ausreisen will, hat die absolute Freiheit, dies zu tun.“ Dies gab Innenminister Borge am Sonntag in Managua bekannt. Gleichzeitig erklärte er, künftig würden die erforderlichen Reisedokumente gratis ausgestellt. Mit seiner Stellungnahme reagierte der Innenminister offenbar auf einen Vorfall vom 18. Oktober am Grenzort Penas Blancas im Süden des Landes. Dort waren nach einem der schon üblichen „Familienbesuche“, bei denen jedes Wochenende etwa 12.000 Menschen zusammenkommen, 500 Nicaraguaner auf der costaricanischen Seite geblieben. Am letzten Wochenende hatte nun die Regierung das Familientreffen in Penas Blancas untersagt und einigen Tausenden, die sich trotzdem auf den Weg nach Costa Rica aufgemacht hatten, den Weg versperrt. Bei ähnlichen Treffen in Las Manos an der Grenze zu Honduras (s. taz 16.10.) wurden inzwischen strenge Kontrollen eingerichtet, um illegalen Handel und die Infiltration von Contras zu verhindern. Wenn nun die Regierung die Reisedokumente, deren Preise sie gerade jüngst drastisch erhöht hatte, umsonst ausstellt, sind allerdings die Probleme ausreisewilliger Nicaraguaner noch längst nicht gelöst. Costa Rica verlangt von den Nicaraguanern für die Einreise 20 Dollar und knöpft ihnen zusätzlich 200 Dollar Kaution ab, um die Sicherheit zu haben, die Gäste auch wieder loszuwerden. Nach Honduras, ins andere Nachbarland, zu reisen, ist zur Zeit auf dem Landweg kaum möglich. Und ein Flugticket entspricht mehreren durchschnittlichen Monatslöhnen. thos

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