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Weinberger nimmt seinen Hut

■ Neuer Verteidigungsminister soll der jetzige Sicherheitsberater Frank Carlucci werden / Der 70jährige Caspar Weinberger soll aus persönlichen Gründen zurücktreten

Washington (ap/taz) - Nachdem in der vorigen Woche mehrmals Gerüchte um einen möglichen Rücktritt des US–amerikanischen Verteidigungsministers Caspar Weinberger durch amtliche Stellen dementiert worden waren, berichtete in der Nacht zum Dienstag der Fernsehsender NBC, daß nun am kommenden Donnerstag der Rücktritt Weinbergers offiziell bekanntgegeben werden solle. Gleichzeitig verbreitete NBC unter Berufung auf informierte Kreise im Umfeld des Weißen Hauses, daß Präsident Reagan die Ernennung Frank Carluccis zum neuen Verteidigungsminister gutgeheißen habe. Der jetzige Sicherheitsberater Carlucci war erst im Januar von Präsident Reagan auf diesen Posten berufen worden. Wie viele Berater Reagans hatte er zuvor in der freien Wirtschaft gearbeitet. An die Stelle Carluccis soll dessen Stellvertreter im Nationalen Sicherheitsrat, Generalleutnant Colin Powell, treten. Ein hoher Beamter des US–Verteidigungsministeriums bestritt, daß der Rücktritt Weinbergers im Zusammenhang mit dem Gipfeltreffen zwischen Reagan und Gorbatschow stünde. Weinberger gilt als glühender Verfechter des SDI–Programms und hat sich lautstark für die US– amerikanische Militärhilfe für die Contras wie auch den afghanischen Widerstand eingesetzt. Das Verteidigungsministerium erklärte, daß der 70jährige Weinberger aus persönlichen Gründen zurücktrete. Angeblich ist sein Frau Jane sehr schwer erkrankt. Weder Weinberger noch Carlucci wollten zu den Berichten Stellung nehmen.

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