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Gefährliche Nervosität am Golf

■ US–Fregatte verwechselte Fischerboot mit iranischem Schnellboot / Besatzungsmitglied getötet / Amerikanisch–chinesischer Schlagabtausch über Waffenlieferungen an den Iran

Manama/Berlin (afp/taz) - Ein iranisches Schnellboot habe sich einem US–Kriegsschiff in „einer offenbar feindlichen Weise“ genähert, worauf das Feuer eröffnet worden sei, gab das Pentagon am Montag bekannt. Mittlerweile hat sich das „iranische Schnellboot“ als Fischerboot aus den Vereinigten Arabischen Emiraten entpuppt und die Begründung eines „feindlichen“ Verhaltens hat sich in Luft aufgelöst. Der verhängnisvolle Irrtum kostete einem indischen Matrosen das Leben, drei weitere wurden verletzt. Ungeachtet dessen sah das Pentagon bisher keine Veranlassung, seine Darstellung zu korrigieren. Bereits bei früheren amtlichen Darstellungen aus Washington, denen zufolge es stets die Iraner waren, die das Feuer eröffnet hatten, waren Zweifel am Wahrheitsgehalt aufgekommen. Der jüngste Fall wirft jedoch zugleich ein bezeichnendes Licht auf die Nervosität, die derzeit in der Region herrscht. Letzte Woche hatte der Kapitän eines Frachtschiffes Minenalarm gegeben, als er einen dunklen Gegenstand im Wasser schwimmen sah. Der entpuppte sich schließlich als harmloser Autoreifen. Unterdessen ist die US–Regierung an der diplomatischen Front aktiv geworden und hat den Weltsicherheitsrat aufgefordert, mit der Ausarbeitung von Sanktionen zu beginnen. Der Sprecher des US–Außenministeriums, Charles Redman, erklärte, die USA ver misse Klarheit in der am Montag übermittelten Antwort des Iran und Irak auf die Waffenstillstandsresolution. Daß eine Sanktionsresolution schwer durchzusetzen sein dürfte, zeigt der jüngste Schlagabtausch USA–China. Peking bezichtigte die USA am Mittwoch, falsche Beschuldigungen über angebliche chinesische Waffenkäufe an den Iran zu erheben. Am Vortag hatte die US–Regierung gewarnt, fortgesetzte Lieferungen an die Iraner würden die guten Beziehungen zu Peking beeinträchtigen. Nach Angaben der Fachzeitschrift „Janes Defence Weekly“ hat die VR China dem Iran zusätzlich zu den sogenannten Seidenraupenraketen 100 Boden–Boden–Raketen geliefert. Die oppositionellen iranischen Volksmudjaheddin haben China am Dienstag abend vorgeworfen, 1986 eine Rüstungshilfe–Vereinbarung mit dem Iran im Wert von 400 Mio Dollar unterzeichnet zu haben.

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