piwik no script img

Auslieferung von NS–Verbrecher gefordert

Wien (ap) - Die Bundesrepublik Deutschland und Österreich wollen sich nach den Worten des Leiters des Jüdischen Dokumentationszentrums in Wien, Simon Wiesenthal, erneut um eine Auslieferung des in Syrien lebenden NS–Verbrechers Alois Brunner bemühen. Wiesenthal verwies am Montag in einem Gespräch mit ap darauf, daß Brunner „an der Spitze der noch lebenden Kriegsverbrecher“ stehe. Der 75jährige ehemalige SS–Hauptsturmführer soll für die Deportation von rund 125.000 Juden in Vernichtungslager verantwortlich sein. Gegen Brunner liege ein neuer, vom 24. Februar dieses Jahres stammender deutscher Haftbefehl vor, doch hat sich Damaskus bisher geweigert, den seit 1955 in Syrien lebenden Brunner auszuliefern. Der Gesuchte wurde 1912 in Österreich geboren, nahm jedoch später die deutsche Staatsbürgerschaft an. Wiesenthal bezeichnete Brunner in dem ap–Gespräch als „Hitlers besten Mann“. Der SS–Hauptsturmführer war Stellvertreter von Adolf Eichmann, des Organisators der „Endlösung der Judenfrage“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen