Kampagne für ANC–Radio

■ Veranstaltungsserie für politische und materielle Unterstützung von Radio Freedom / Bisher kamen 250.000 Mark an Spenden zusammen / Unterstützung durch IG Metall und IG Druck

Aus Bonn Charlotte Wiedemann

Hiesigen Vorstellungen von Alternativ–Radio entspricht das Radio Freedom–Netzwerk des ANC sicherlich nicht. Statt subjektiven Journalismus und die neuesten Scheiben bringen die Anti–Botha– Sendungen vor allem politische Erziehung und Nachrichten über die aktuellen Kämpfe der Schwarzen über den Äther. Mit einer Serie von Veranstaltungen in der BRD rühren AntiApartheid–Bewegung und ANC jetzt die Werbetrommel für politische und materielle Unterstützung von Radio Freedom und für den Aufbau eines ANC–eigenen Freiheitssenders Nelson Mandela. Bisher hat der ANC keine eigenen Radiostationen, sondern benutzt Sender in Angola, Tansania, Sambia, Äthiopien und Madagaskar, mit denen tägliche Kurzprogramme nach Südafrika ausgestrahlt werden - bisher nur ein schwaches Gegengewicht gegen die staatliche Desinformationspolitik durch die südafrikanischen Medien. Patrick Mafuna, Radio– Freedom–Mitarbeiter in Äthiopien: „So schnell wie sich die Kämpfe in Südafrika jetzt entwickeln, müssen wir in ständigem Kontakt mit unseren Leuten sein.“ Durch die ständig verschärfte Pressezensur und die Überwachung der Telefone könnten heute gesicherte Informationen oft nur durch persönliche Kontakte von einem Teil des Landes zum anderen gebracht werden. Der Journalist Mafuna bestreitet in den nächsten drei Wochen eine Serie von Veranstaltungen mit Unterstützung zahlreicher Organisationen, unter anderem der IG Medien und der IG Metall. Dadurch sollen die bisher in der BRD gesammelten 250.000 Mark an Spenden für das ANC–Radio aufgestockt und auch andere Solidaritätsmaßnahmen organisiert werden: Vor allem an Ausbildungsmöglichkeiten mangelt es den schwarzen Radio–Machern und -technikern. Nach holländischem Vorbild werden auch Patenschaften von Gruppen für einzelne Radiostationen gesucht. Spenden sollen unter dem Stichwort „Mandela–Sender“ auf folgenden Konten der Anti–Apartheid–Bewegung gehäuft eintreffen: Postgiroamt Köln, Konto 129 79–501; Bank für Gemeinwirtschaft Bonn, Konto 10 198 945 00