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Erste Anhörung über Endlager

■ Schacht Konrad im Umweltausschuß der Stadt Salzgitter / Kritik an der Physikalisch–Technischen Bundesanstalt: örtliche Umstände nicht einbezogen / Planunterlagen bringen keinen Eignungsnachweis

Aus Salzgitter Jürgen Voges

Mit einer detaillierten Kritik von fünf Wissenschaftlern der Gruppe Ökologie (GÖK) hat gestern im Umweltausschuß der Stadt Salzgitter die erste von vier öffentlichen Anhörungen zu den Planunterlagen für das atomare Endlager „Schacht Konrad“ begonnen. Die hannoverschen Wissenschaftler, die neben zwei weiteren Instituten im Auftrag der Stadt die von der Physikalisch–Technischen Bundesanstalt (PTB) vorgelegten Unterlagen begutachtet hatten, bezeichneten „wesentliche sicherheitsrelevante Untersuchungen und Berechnungen“ der Physikalisch–Technischen Bundesanstalt als „nicht überprüfbar“ und „unzulänglich“ sowie v.a. die Aussagen zur Langzeitsicherheit des Endlagers als „nicht begründet“. Zahlreiche mögliche Störfälle beim Endlagerbetrieb über Tage und beim Transport radioaktiver Stoffe seien von der PTB überhaupt nicht untersucht worden, führte der GÖK–Physiker Helumut Hirsch aus. Beispielsweise würden Brände im radioaktiven Bereich über Tage nicht berück sichtigt. Die radioaktive Belastung der Umgebung, die sich aus dem Betrieb des Endlagers ergibt, habe die PTB ohne Einbeziehung „der örtlichen, besonderen Umstände“ berechnet, sagte die Biologin Ilse Albrecht. Aus den vorliegenden Unterlagen ergebe sich nicht, daß die Grenzwerte der Strahlenschutzverordnung eingehalten würden. Auch die vorliegenden „Betrachtungen zur Langzeitsicherheit“ zeigen für die GÖK–Gutachter keinesfalls „eine besondere Eignung von Schacht Konrad zum Endlager“. Dies gelte selbst dann, so der Geologe Detlef Appel, wenn man die Ergebnisse der PTB als richtig unterstelle. Auch nach den Ausbreitungsrechnungen der PTB läge die Menge an einzelnen Radionukliden wie z.B. Jod 129, die in langen Zeiträumen an die Erdoberfläche kommen kann, nur knapp unter den heutigen Grenzwerten.

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