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Waffenstillstand in El Salvador

■ Begrüßungsgeste der Guerilla zur Rückkehr ihrer Führer aus dem Exil / Erzbischof fordert eine Sicherheitsgarantie statt Bedrohung durch Todesschwadronen / Protest gegen Umsiedlungen

San Salvador (afp) - Die salvadorianische Guerilla „Nationale Befreiungsfront Farabundo Marti (FMNL)“ hat die aus dem Exil zurückkehrenden Oppositionsführer mit der Ausrufung eines Waffenstillstandes begrüßt. Wie am Sonntag bekannt gegeben wurde, soll der landesweite Waffenstillstand in der Hauptstadt bis zum 30. November und für das ganze Land bis Dienstag Mitternacht gelten. In einer Sendung Radio Venceremos hieß es, die „Eroberung“ von politischen Freiräumen durch das ganze Volk habe die Rückkehr der Oppositionsführer ermöglicht. Der Vizepräsident der Revolutionär–Demokratischen Front (FDR), Ruben Zamora, war am Samstag nach einem siebenjährigen Exil wieder in die Heimat zurückgekehrt. Für Montag wurde die Ankunft von FDR–Präsident Guillermo Ungo erwartet, der zusammen mit dem SPD–Bundestagsabgeordneten Wischnewski in El Salvador erwartet wird. Die FDR ist der politische Arm der FMNL. Der Erzbischof von San Salvador, Arturo Rivera Ruben, bezeichnete am Sonntag nach einem Gespräch mit Zamora die Rückkehr der Oppositionsführer als einen „Beitrag zum Frieden, den wir alle ersehnen“. Er betonte, daß die Sicherheit der FDR–Führer, die in der Vergangenheit mehrfach von den Todesschwadronen bedroht wurden, garantiert werden müßte. Erzbischof Arturo Riviera kritisierte im weiteren die „brutale“ Festnahme einer ganzen Familie durch die Militärs in der Stadt Santa Tecla. Etwa 250 Mitglieder des Christlichen Komitees für die Umgesiedelten (CRIPDES) besetzte am Sonntag aus Protest gegen die Willkür und Umsiedlungsmaßnahmen der Militärs die Basilika von San Miguel, etwa 140 Kilometer östlich der Hauptstadt. Sie beklagten die Unterdrückungsmaßnahmen durch die gegen die Guerilla kämpfenden Militärs. Die Kirchenbesetzer fordern die Vermittlung des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes.

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